Plurale Nachhaltigkeiten
Die Nachhaltigkeitsforschung zielt darauf ab, Lösungen für die vielfältigen sozio-ökologischen Krisen zu finden, indem sie über die "modernen" disziplinären Grenzen hinaus arbeitet. Bei dieser Diskussion am Runden Tisch werden wir zunächst erörtern, wie Nachhaltigkeitsforschung in Bolivien, Ghana, Indonesien und Deutschland konzeptualisiert und organisiert ist. Zweitens werden wir diskutieren, wie wir das interdisziplinäre Feld der Nachhaltigkeitsforschung auf globaler Ebene vernetzen können. Diskutierende Dr. Suraya Afiff (Universität von Indonesien, Depok, Indonesien) Dr. Constance Akurugu (Universität für Wirtschaft und integrierte Entwicklungsstudien, Wa, Ghana) Dr. Estela Herbas (Bolivianische Katholische Universität, Cochabamba, Bolivien) Dr. Stephen Nkansah Morgan (Hochschule für Geisteswissenschaften, Accra, Ghana) Prof. Mangku Purnomo (Brawijaya Universität, Indonesien) Dr. Fernanda Wanderley (Bolivianische Katholische Universität, La Paz, Bolivien)
Heute ist kein Ort der Welt mehr unberührt vom Menschen. Der menschengemachte Wandel geht weit über Klimawandel hinaus. Er betrifft auch Böden, Meere, Pflanzen, Tiere und geochemische Stoffkreisläufe. Kurz: wir Menschen sind zu einem maßgeblichen geologischen Faktor geworden. Wir Menschen erzeugen so starke Wirkungen wie sonst nur Naturkräfte, etwa Vulkanausbrüche oder Erdbeben. Unser heutiges Handeln wird sich bis in ferne geologische Zukunft auswirken. Deshalb spricht man vom neuen Erdzeitalter des Menschen, dem „Anthropozän“. Dieses neue Erdzeitalter begann nach jetzigem Forschungsstand Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts. Der Ethnologe und Geologe Christoph Antweiler vom Institut für Orient- und Asienwissenschaften (IOA) unserer Universität zeigt in dieser fotographischen Ausstellung Ursachen und Folgen dieser problematischen Entwicklung.