Universitätsmuseum Bonn
Eröffnung: Do., 27.11.2025, 17 Uhr
Ende: 31.01.2026
Heute ist kein Ort der Welt mehr unberührt vom Menschen. Der menschengemachte Wandel geht weit über Klimawandel hinaus. Er betrifft auch Böden, Meere, Pflanzen, Tiere und geochemische Stoffkreisläufe. Kurz: wir Menschen sind zu einem maßgeblichen geologischen Faktor geworden.
Wir Menschen erzeugen so starke Wirkungen wie sonst nur Naturkräfte, etwa Vulkanausbrüche oder Erdbeben. Unser heutiges Handeln wird sich bis in ferne geologische Zukunft auswirken. Deshalb spricht man vom neuen Erdzeitalter des Menschen, dem „Anthropozän“. Dieses neue Erdzeitalter begann nach jetzigem Forschungsstand Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts. Der Ethnologe und Geologe Christoph Antweiler vom Institut für Orient- und Asienwissenschaften (IOA) unserer Universität zeigt in dieser fotographischen Ausstellung Ursachen und Folgen dieser problematischen Entwicklung.
Der Begriff Anthropozän bringt eine Vielfachkrise und die daraus resultierenden Verunsicherungen und Ängste auf den Punkt. Trotz apokalyptischer Aussichten gibt es aber auch Hoffnungen. Gesellschaften können sich grundlegend wandeln und wir Menschen können unser eigenes Verhalten ändern. Auch davon kündigt die irritierende Schönheit der Technosphäre, die hier auch in den Blick genommen wird.
Menschen machen nicht nur Geschichte: sie machen Erdgeschichte. Gängige Konzepte der Nachhaltigkeit sind zu kurzsichtig gedacht. In fünf Abschnitten arbeitet die Ausstellung das Spannungsverhältnis zwischen Verzagen und Hoffnung heraus. Es geht um Landschaftswandel, unser Konsumverhalten, künstliche Materialien wie Plastik, rapide Verstädterung und abschließend um Graffiti als künstlerische Resonanz. Der Fokus der Aufnahmen liegt auf Deutschland und Ländern in Asien.